Neugestaltung des Mountainbike-Dirtparks

Jugendliche MountainbikerInnen aus Vohenstrauß und Umgebung wollen den Mountainbike-Dirtpark am Bockl-Radweg in Vohenstrauß umgestalten. Dieser liegt auf einer Fläche der Stadt Vohenstrauß unmittelbar am Bockl-Radweg an der Kreuzung des Radwegs zur Retzstraße. Im Zuge der Neugestaltung soll die Fläche auf ca. 850 Quadratmeter in nördlicher Richtung vergrößert werden, ebenfalls auf stadteigener Fläche. Für dieses Projekt haben wir sehr gerne eine Projektskizze erarbeitet, die wir im Rahmen des Regionalbudgets der ILE Naturparkland Oberpfälzer Wald eingereicht haben, in der Hoffnung Fördergelder abzurufen.

Bei dem bestehenden Dirtpark handelt es sich um eine Aufschüttung von Erdhügeln, die für das Befahren mit Mountainbikes geeignet ist. Diese ist jedoch nicht professionell angelegt und deshalb nur bedingt für den sicheren und bedarfsgerechten Betrieb ausgelegt. Aus dieser Motivation heraus ist ein loser Zusammenschluss von rund 25 Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 20 auf uns zugekommen mit dem Wunsch, den Dirtpark so umzugestalten, dass ein attraktives und sicheres Befahren möglich ist. 

Dabei ist den Jugendlichen wichtig, dass nicht nur FahrerInnen mit fortgeschrittenen Fertigkeiten die Anlage nutzen können, sondern auch AnfängerInnen und Kinder. In Vorgesprächen zwischen den Jugendlichen und den Jugendbeauftragten vor Ort hat sich gezeigt, dass bei den Jugendlichen eine große Bereitschaft zur Eigeninitiative besteht. 

Projekt

Wir wollen die Rahmenbedinungen ermöglichen, damit sich die Jugendlichen in dem Projekt engagieren können und es selbstständig – unter professioneller Betreuung – umsetzen können. Da es sich um einen losen Zusammenschluss ohne feste Struktur wie beispielsweise einen Verein handelt, organisieren sich die Jugendlichen selbst und lernen einen kreativen und sozialen Umgang miteinander. Zentral dabei sind das gemeinsame Entwickeln von Lösungen und das Diskutieren von gegenseitigen Vorlieben und Meinungen zur Gestaltung des Dirtparks – im Dialog mit einem professionellen und erfahrenen Planer. Das Projekt wird also nach dem Bottom-up-Prinzip entwickelt, bei dem das Ergebnis letztlich von den Zielgruppen selbst entwickelt wird.

Wenn die Planungen abgeschlossen sind, werden grobe Erdbau-Maßnahmen, für die größere Maschinen nötig sind, von regionalen Baufirmen umgesetzt, so dass die Jugendlichen schließlich selbst mit Werkzeugen und unter fachkundiger Aufsicht des Planers die Installationen der Erdhügel vornehmen können – so wie sie es gemeinsam geplant haben. Wahrscheinlich kann dies an einem Wochenende erfolgen.

Nach der Fertigstellung der Anlage soll sie mit einer Auftaktveranstaltung (abhängig von Infektionsschutzverordnungen) eingeweiht werden. Das ist – neben der Bekanntmachung des Projektes – eine ideale Gelegenheit für den Einbezug von Kooperationspartnern. Denkbar sind hier zum Beispiel die Integration von anderen Kulturbeiträgen, regionaler Gastronomie etc. Außerdem soll die neu geschaffene Freizeit-Infrastruktur für Jugendliche und junge Erwachsene in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern aus den Bereichen Jugend, Sport, Kultur und Tourismus eine nachhaltige Öffentlichkeitsarbeit erfahren. 

Ziele und Zielgruppen

Zunächst geht es bei dem Projekt darum, sich weiter gleichwertigen Lebensverhältnissen anzunähern und die Freizeit-Infrastruktur für einen ländlich-strukturierten Raum attraktiver zu machen – angepasst an den ländlichen Charakter. Dies ist auch vor dem Hintergrund wichtig, Pull-Faktoren für zukünftige Generationen bereitzuhalten und dem demographischen Wandel entgegenzuwirken.

Auch die Belange des Natur- und Umweltschutzes spielen eine Rolle, denn durch die Schaffung eines Anlaufpunktes für Mountainbiker können das illegale Befahren von Waldflächen und das illegale Errichten von Sprungschanzen und ähnlichen Installationen eingedämmt werden. Außerdem kann in diesem Zusammenhang für die Eindämmung von Müllablagerungen sensibilisiert werden.

Ein weiteres Ziel bezieht sich auf die Reduzierung der Flächeninanspruchnahme, da die Anlage auf einer bereits genutzten, städtischen Fläche umgesetzt wird.

Durch die Umsetzung mithilfe eines professionellen Planers kann die Anlage bedarfsgerecht gestaltet werden, um ein sicheres Befahren zu ermöglichen. Außerdem kann für Sicherheitsmaßnahmen (z.B. Tragen von Helmen) sensibilisiert werden. Außerdem lernen die Jugendlichen handwerkliche Fähigkeiten im Rahmen der Baumaßnahmen.

Die Jugendlichen setzen das Projekt eigeninitiativ um. Damit unterstützt man das bürgerschaftliche Engagement. Zudem werden soziale Kompetenzen in einem Projektteam vermittelt und Jugendliche lernen, sich selbst zu organisieren. Die Jugendbeauftragten der Stadt Vohenstrauß begleiten damit auch proaktiv Veränderungsprozesse auf örtlicher Ebene und betreiben Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit.

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation lassen sich auch Digitalisierungsansätze verfolgen. Man kann Onlinemedien zur Beteiligung nutzen und weitere Radangebote mit digitalen Datenbanken anbinden bzw. dieses Projekt in bestehende digitale Portale z.B. des Landkreises NEW einbinden. Außerdem können diese Medien genutzt werden, um die Jugendlichen vor Ort und aus der Region miteinander zu vernetzen. 

Das Projekt selbst richtet sich operativ an Jugendliche zwischen etwa 12 und 20 Jahren aus Vohenstrauß und Umgebung. Das fertig entwickelte Produkt öffnet ein weiteres Zielgruppenspektrum: Neben den direkt ansässigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen dient die Anlage auch weiteren BesucherInnen aus anliegenden Gemeinden und natürlich auch TouristInnen. Auch ist eine Einbettung in weitere sich bereits abzeichnende Projekte der ILE Naturparkland möglich (z.B. Mountainbike-Trails am Fahrenberg).

Foto: lavizzara, Adobe Stock